Die Chronik der Familie Nendel

770-781 Ein Nendilo bezeugt eine Schenkung des Gaugrafen Machelmus an den Dom St. Stephan zu Passau.
784 Ein Bruder Nendilo findet sich im Verbrüderungsbuch des Stiftes St. Peter zu Salzburg.
796 Ein Knecht Nendilo wird in der Schenkung des Winithar an das Kloster Sankt Gallen erwähnt.
813 Ein Nendilo bezeugt eine Schenkung des Laien Ratold in Zornkeltinga an den Altar der Heiligen Maria zu Freising.
864 Der Knecht Nendilo arbeitet auf einem Hof bei Perga (Bergen, südl. von Eichstädt).
972 Der Ort "Nendelin Uraha" bei Bamberg wird urkundlich erwähnt.
um 11. Jahrh. Das fränkische Siedlungsgebiet am Main wird nach Osten erweitert. Die Familie (die Mannen) eines Nentel roden einen Wald im Nordosten von Bayreuth - Nenntmannsreuth entsteht.
1156 - 1162 Im erzgebirgischen Flöhatal werden Hufendörfer zur Versorgung der Schellenburg gegründet. Fränkische und thüringische Siedler errichten u. a. Lupoldisdorf (Leubsdorf). Darunter befindet sich vermutlich auch ein Franke namens Nendel oder Nentel.
1398 Heinrich Nentel besitzt zwei Höfe in Trebgast und Laineck (Nachbarorte östlich von Bayreuth).
1421 Hans Nentel betreibt Landwirtschaft auf einem Lehngut des Markgraftums Brandenburg in Mistelbach (südwestlich von Bayreuth). Cuntz Nentel leistet Frondienste in Ramsental (nördlich von Bayreuth). Heinrich Nentel wird erneut mit dem Hof in Trebgast belehnt.
1446 Der Wirt Hermann Nentel ist in Bayreuth ansässig.
1497 Nentelsche Familien befinden sich in den oberfränkischen Dörfern Trebgast, Geyersnest, Euben, Bindlach, Berneck und Mistelgau.
1501 Ersterwähnung der Familie Nendel als Vollhüfner in Leubsdorf (Sachsen).
1527 Am 17. September erhält Jacob Nendel von Herzog Georg das Lehen für das Richteramt in Kirchbach bei Frankenstein zuzüglich 3 Hufen.
1550 Im Flöhatal sind 7 Nendelsche Familien verzeichnet.
1650 Die Frankensteiner Nendels betreiben sechs Mühlen in der Umgebung.
1733 Johann Heinrich Nendel übernimmt die Verwaltung des Watzdorfschen Schlosses zu Lichtenwalde. Christoph Heinrich Graf von Watzdorf war Kabinettsminister unter August dem Starken.
1795 Christian Friedrich Nendel muss die Nendelsche Mühle auf dem Gückelsberg bei Flöha verkaufen. Die Mühle war 120 Jahre im Familienbesitz.
1819 Beim Verleger Johann Gottlieb Nendel in Görlitz erscheint das Adressbuch der preußischen Oberlausitz.
1830 Christiane Rosine Nendel löst den Protest der Görlitzer Schneider aus, als Sie einen Lehrbetrieb für sieben Nähschülerinnen eröffnet.
1830 Der Bergmann Carl August Nendel aus Leubsdorf meißelt das Bergmännel, einen Gedenkstein an Martin Luther, am Weg nach Langenau.
1831 Carl August Nendel produziert in Chemnitz mechanisierte Webstühle nach dem Vorbild von Joseph-Marie Jacquard aus Lyon.
1851 Die ersten Nendels wandern nach Amerika aus.
1887 Mit August Friedrich stirbt der letzte Nendel nach über 400 Jahren auf „Nendels Hof“ in Leubsdorf. Dieser bleibt jedoch mit zwei weiteren Hofstellen noch im Familienbesitz.
1890 Julius, Will and Fred Nendel errichten Fort Nendel am Wolf Creek im Norden Nebraskas zum Schutz vor möglichen Übergriffen der Lakota-Indianer. Die Familien im Fort Nendel waren im Dezember Ohrenzeugen des "Wounded Knee"-Massakers.
1900 Der Kaufmann Wilhelm Otto Nendel wird als Prokurist in das Handelsregister eingetragen für die Cigarrenfabrik Paul Lungwitz in Frankenberg/Sachsen, die er später als Eigentümer übernimmt.
1904 Baumeister Carl Johannes Nendel erbaut die Sendigschen Villen oberhalb von Bad Schandau an der Elbe.
1920 Die Drogerie Fritz Nendel auf dem Chemnitzer Kaßberg wird eröffnet.
1925 Mit dem Tode von Johann Friedrich Nendel schließt die Nendelsche Stellmacherei in Siebenlehn nach über 200 Jahren ihren Betrieb.
1926 Ezra Nendell ist der Fluglehrer von Charles Lindbergh auf dem Brooks Field in Texas. Kurze Zeit später gelingt Lindbergh der erste Soloflug über den Atlantik.
1949 Das Buch „Spreu im Wind“ von Fritz Nendel erscheint im Verlag der europäischen Bücherei H.M. Hieronimi, Bonn. „Einer der beeindruckendsten Prosatexte zum Thema Flucht und Vertreibung“ (Dr. Axel Dornemann, Sachsenheim, 2006)
1980 Mit dem Tod von Friedrich August Nendel erlischt die Nendelsche Linie in Leubsdorf nach fast 500 Jahren.
1985 Karl Nendel wird zum Regierungsbeauftragten für Hochtechnologie der DDR ernannt.
1992 Dr.-Ing. Klaus Nendel wird auf die Professur Fördertechnik an die TU Chemnitz berufen.
1998 600 Jahre Familie Nendel
2020 Dr. Claas Nendel wird auf die Professur Landschaftsystemanalyse an die Universität Potsdam berufen.

Der Familienname Nendel                              Ortsnamen                              Geschichte